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Ich sitze am Strand und bin in meine dicke Winterjacke eingemummelt. Der Schal fest um meinen Hals gewickelt, die Mütze weit über beide Ohren gestülpt. Der Wind weht mit einer steilen Brise, ich schmecke das Salz auf den Lippen. Um mich herum Natur pur: Weite, Wellenrauschen und mein Blick fest auf den Horizont gerichtet. Ich bin angekommen. Am Meer. Im Winter. Und ich bin einfach nur glücklich!

Schon seit meiner Kindheit bin ich mit meiner Familie in den Sommermonaten ans Meer gereist. Was konnte es Schöneres geben als am Strand Krabben mit dem Kescher einzufangen, Sandburgen zu bauen und in die Wellen der Nordsee zu hüpfen? Es waren für mich die glücklichsten Momente.
Das Meer und die Berge haben für mich bis heute etwas Faszinierendes, das ich schon als kleines Mädchen verspürt habe. Zwar auf eine andere Art und Weise als heute, doch der Zauber dieser Naturerlebnisse ist geblieben.
Vor gut vier Jahren habe ich dann das erste Mal im Dezember Erfahrungen mit der See im Winter sammeln dürfen. Über Silvester ging es nach Sylt. Zum Jahreswechsel war die Insel nicht gerade leergefegt, scheinen doch viele Menschen auch im Winter einen Drang zum Meer zu verspüren. So voll es an manchen Lokalitäten war, desto erstaunter war ich, dass es am Meer viele einsame Abschnitte gab. Auf meinem täglichen Programm standen als Lieblingsbeschäftigung ausgedehnte Strandspaziergänge bis an den nördlichsten Zipfel Deutschlands. Stundenlang ist mir keine Menschenseele begegnet. Die frische kalte Luft, meine Gedanken und ich – völlig allein – dazu viele urgemütliche Momente mit einer heißen Tasse Tee und friesische Leckereien, haben mich von Jahr zu Jahr wiederkehren lassen. Allerdings bevorzuge ich nun die noch ruhigeren Zeiten außerhalb der Ferien. Idealer Reisezeitpunkt ist Anfang Dezember mit der beginnenden Adventszeit, wenn es daheim oft hektisch wird und eine kurze Auszeit wie gerufen kommt.
Neben den nordfriesischen stehen auch die ostfriesischen Inseln auf meinem Programm. Ganz klar: Ich bin ein absoluter Insel-Fan. Keine Frage, jede Jahreszeit am Meer hat ihren besonderen Reiz. Doch ist der Winter am Meer mein persönlicher Ankerplatz um zu entschleunigen, der viele wunderschöne Momente bereit hält, ganz ohne Trubel.
Meine ‚Big Five‘ im Winter an die See zu reisen:
Ruhe willkommen heißen
Wer einmal den kompletten Kontrast zu vollen Innenstädten, dem Jahresendstress auf der Arbeit und dem Konsummarathon des Weihnachtsgeschäfts entfliehen möchte, der wird die Ruhe auf einer der vielen wunderschönen Inseln im Winter definitiv vorfinden. Schon auf den oft leeren Fähren fühle ich mich ein wenig entschleunigt. Die Vorfreude beginnt bereits bei der Anreise. Kaum auf der Insel angekommen, merke ich, dass die Uhren ein wenig anders ticken. Es ist ruhig und besinnlich. Die Adventszeit lässt sich hier entspannt erleben.
Zu sich finden
Dies gelingt mir persönlich am besten in der Natur. Einfach mal das Gedankenkarussell abschalten und sich bewusst für sich selbst Zeit nehmen. Am Meer lassen sich viele kleine Wunder entdecken. Egal ob die Wintersonne vom Himmel strahlt, der Wind die Mütze von den Ohren fegt, einem der Regen ins Gesicht prasselt oder die Finger- und Zehenspitzen vor lauter Kälte kaum noch zu spüren sind, jede Minute an der frischen Luft ist etwas Einmaliges, das wir für uns genießen können. Der Kopf wird frei und oft finden sich an den menschenleeren Strände die besten Ideen und Lösungen, um gestärkt und mit neuer Power zurück in den Alltag zu kehren.
Wintersonnenuntergänge bestaunen
Im Winter lässt sich die Sonne an der See meist nur kurz blicken und versinkt zeitig am Horizont des Meeres. Trotz geringer Sonnenstunden, sind diese Momente etwas ganz Besonderes: Die tief stehende Wintersonne, die oft von bizarren Wolkenfeldern begleitet wird, gleicht durch einen leuchtenden Himmel einem malerischen Kunstwerk. Das langwellige rote Licht ist für die Ausschüttung des Hormons Melatonin verantwortlich, das beruhigend wirkt. Ein Erlebnis, von dem wir alle nicht genug bekommen können und unsere Seele streicheln lässt.
Winterstimmungen im Watt einfangen
In der kalten Jahreszeit, schon zu Beginn im Herbst, bis tief in den Winter hinein, zeigt sich die gesamte Natur an der Küste besonders rau. Die im Sommer häufig überfüllten und lauten Strände machen nun Platz für Stille, so dass die Natur- und Tiergeräusche besonders deutlich zu hören sind. Zahlreiche Zugvögel, die das Wattenmeer als Rastplatz auf ihrer Reise in wärmere Gefilde nutzen, können beobachtet werden und auf Strandwanderungen zeigen sich mit etwas Glück Kegelrobben. Die herben Winterbedingungen im Watt ermöglichen uns, an jeder Ecke Naturschauspiele zu bestaunen.
hyggelig – friesische Gemütlichkeit erleben
Es gibt fast nichts Schöneres, als nach einer langen Winterwanderung am Meer in eine gemütliche, warme Ferienwohnung heimzukommen. Nachdem Hände und Füße Stück für Stück warm werden und die Wangen anfangen zu glühen, ist es Zeit den Kamin anzufeuern, sich ein heißes Getränk zuzubereiten und mit einer kuscheligen Decke Platz auf der Couch zu nehmen. Dazu ein gutes Buch. Mehr Hygge geht nicht. Da wir uns genau diese kostbare Zeit im Alltag daheim oft nicht gönnen, freue ich mich auf diese Auszeit schon lange bevor es auf die Insel geht. Denn einfach mal einen Gang runterschalten, relaxen und es sich gut gehen lassen, ist im Winter am Meer wunderbar möglich.
Ich hoffe, dass du spätestens jetzt auf den Geschmack einer Winterauszeit am Meer gekommen bist. Vielleicht hast du ja auch schon einen deiner Lieblingsplätze entdeckt, zu dem du immer wieder zurückkehrst, weil er etwas Magisches für dich ist. Auf meiner Bucket List stehen jedenfalls noch einige friesische Ziele. Aber auch unsere Nachbarländer wie die Niederlande und Dänemark – und sicherlich viele weitere Länder am Meer – locken mit tollen Wintermomenten abseits von Trubel und Hektik.
Meine Winter-Reisetipps für:
Sylt
- Eine Rundwanderung um Sylts Ellenbogen – zum nördlichsten Zipfel Deutschlands: https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/sylt/rundwanderung-um-sylts-ellenbogen/22745481/
- Nach einem Winterstrandspaziergang im Strandrestaurant Samoa Seepferdchen stärken und wärmen: https://www.samoa-seepferdchen.com/
Norderney
- gemütlicher Rundspaziergang am Strand inkl. Dünenerlebnis: https://www.outdooractive.com/de/route/wanderung/ostfriesland/norderney-strand-und-duenenspaziergang/186148615/
- gemütliche Appartements mieten und mit regionaler Küche verwöhnen lassen, dies ist im Friedrich auf Norderney möglich: https://www.friedrich-norderney.de/
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