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Kreatives / Natur

Upcycling bei der Aussaat

Bei der Aussaat und beim Pikieren lässt sich Altpapier oder Haushaltsmüll wie Papprollen, Eierschalen, Kartons & Co. als Pflanzentöpfe aufwerten. Wegwerfen war gestern – nachhaltig wiederverwenden, kurzum ‚upcycling‘, ist heute. Wir zeigen euch Tipps und Tricks für schöne Anzuchttöpfe für eure Aussaat:


Papprollen von Folien

Könnt ihr euch auch noch nicht von Alufolie & Co. trennen? Kein Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben, immerhin lässt sich aus den Papierrollen auf denen sie aufgerollt sind, Nützliches basteln.

Pünktlich zum Start der Gartensaison machen wir  daraus kleine kompostierbare Pflanztöpfe.
Da wir es gerne „schön“ haben :-), haben wir die Rolle mit einem in Tee gefärbten dünnen Baumwollstoff beklebt. Als Kleber könnt ihr  etwas Mehl mit Wasser zu einem dicken Brei anrühren und mit einem Pinsel aufstreichen.
Der Stoffmantel ist übrigens auch ein guter Indikator, wenn ihr zu viel gießt. Die Pflänzchen sollten zwar immer angefeuchtet, aber das Pflanzgefäß niemals von Wasser durchgeweicht sein. Dann würde sich der Stoff lösen.

Wenn die Rollen in einer Saatgutkiste oder auf einem Tablett stehen (und dort auch bis zum Umzug in den Garten bleiben), kann direkt Erde eingefüllt werden.
Möchtet ihr sie öfter mal umsetzen oder grundsätzlich sauberer arbeiten, können sie mit etwas nicht bedrucktem Papier ausgekleidet werden, das ihr mit einem stumpfen Gegenstand (z.B. dem Griff eines Küchenmessers) gut an den Rand und Boden drückt, so dass ihr eine Innenhülle habt. Den Rand oben einfach abschneiden.

Toiletten- oder Küchenpapier-Rollen

Sie sind nicht so starr und vor allem größer, eignen sich also besser für z.B. Gurken- oder Zucchinisamen. Ihr könnt sie rund lassen, aber es lassen sich auch hübsche eckige Pflanztöpfchen mit ihnen herstellen. Dazu einfach mit einer Küchenrolle einmal plattwalzen, dann aufklappen und die Falzstellen oben und unten mittig platzieren. Ein weiteres Mal kräftig rollen, dann habt ihr ein Viereck. Aus einer Toilettenpapierrolle bekommt ihr 2 Töpfchen, aus der Küchenpapierrolle 4.

Wenn ihr eure Papiertöpfchen verzieren oder beschriften wollt, könnt ihr z.B. für Kinder unbedenkliche Wachsmalstifte nehmen.

Schick verzierte Pflanzentöpfchen aus Papprollen

Eierschalen und Eierkarton

Der gute alte Eierkarton ist auch ein prima Aussaatgefäß, dessen Vertiefungen ihr gut nutzen könnt.
Achtet darauf, dass ihr bei kleinen Samen nicht zu viel Saatgut verwendet. Alternativ könnt ihr natürlich auch später vereinzeln (heißt: ihr rupft alle – bis auf die stärksten – Pflänzchen heraus). Für sentimentale Gemüter, wie wir das sind, ist das nichts, also dosieren wir lieber direkt am Anfang sparsam.
Sind die Pflänzchen dann groß genug, könnt ihr den Karton in Stücke schneiden und setzt die einzelnen Töpfchen direkt in den Boden.

Und auch die Eierschalen, die sonst in den Müll wandern, eignen sich gut als Anzuchttöpfchen. Dazu aus den halbierten Schalen die feine Haut entfernen, sie gut ausspülen und unten am Boden ein kleines Loch für den Wasserabfluss bohren. Mit Erde füllen und in einen Topf oder auf eine Saatschale setzen (ihr könnt sie auch einfach in den Eierkarton packen) und die Samen einbringen. Am besten mit einem Löffel jeden Tag vorsichtig wässern. 1 EL pro Ei sollte reichen.

All diese „Töpfe“ können mit in die Erde gepflanzt werden und lösen sich im Laufe der Zeit auf.

Eierschalen und -karton umfunktioniert als Aussaatgefäße

DIY-Anleitung für das Aussäen

  1. Das Pflanzgefäß bis zu ¾ mit Erde füllen
  2. Dann wässern
    Das hat den Vorteil, dass die Erde sich setzt und ihr nachfüllen könnt.
    Außerdem lassen sich die Samen so gut platzieren, denn, wenn ihr erst gießt, nachdem sie auf die Erde gelegt und leicht mit Erde abgedeckt wurden, können sie freigelegt oder weggeschwemmt werden
  3. Samen auf die Erde legen
    Bei einem ist das kein Problem, bei mehreren bitte darauf achten, dass sie nicht zu dicht aneinander liegen
  4. Noch mal eine Schicht Erde aufbringen, die sie bedeckt.
    Allgemein könnt ihr von folgender Regel ausgehen: bei kleinen Samen sollte die Erdschicht ein- bis zweimal ihren Durchmesser haben, bei großen drei- bis viermal so dick sein

Und dann heißt es: ab in die gute Kinderstube!
Jetzt hängt der Erfolg von 3 Faktoren ab: Feuchtigkeit, Temperatur und Licht.
Platziert ihr die Setzlinge draußen, kommt auch noch der Schutz vor Vögeln und Minusgraden dazu.

In der Wohnung braucht es ein wenig Fingerspitzengefühl.
Bewährt hat sich ein Platz auf der Fensterbank, um die maximale Menge an Licht zu bekommen.
Allerdings sollte kein warmer Heizkörper darunter stehen, der die Erde von unten austrocknet.

Temperaturen von ca. 20 °C sind für die meisten Sorten ideal, allerdings haben Südfrüchte wie Tomaten, Chili, Paprika und Auberginen es auch gerne etwas wärmer.

Wichtig ist gleichmäßige Feuchtigkeit, dabei aber unbedingt darauf achten, dass es nicht zu nass wird und keine Staunässe entsteht, dann besteht die Gefahr, dass es schimmelt und fault.

Viel Spaß beim Upcycling 🙂


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