Nach dem langen dunklen Winter freuen wir uns wieder auf frisches und gesundes Grün. Bis es aber im Gemüsegarten so richtig losgeht, sind Sprossen eine tolle Alternative. Sie wachsen innerhalb weniger Tage, sind schnell geerntet und auch schnell wieder nachgesät.

Vom Samenkorn bis zur Mini-Pflanze
Für ihr Wachstum brauchen kleine Pflänzchen jede Menge Vitamine und Mineralstoffe, ungefähr doppelt so viele wie die ausgewachsene Pflanze. Sie sind also kleine Kraftpakete, die auch noch lecker schmecken. Ein weiterer Pluspunkt: die meisten Sprossen und Keimlinge können roh verwendet werden, dann gehen beim Erhitzen keine Vitalstoffe verloren.
Einfach in Salate oder auf Brot geben, mit frischem Gemüse mischen oder als knackige Komponente über das Mittagessen streuen – schon hat man einen würzigen Vitaminkick.
Was ist was?
Wenn sich die Pflanze aus einem Samenkorn bildet, bricht sie auf und ein kleiner Trieb wagt sich hinaus. In diesem Stadium spricht man vom Keimling, er erscheint ca. 1-2 Tage nachdem das Saatkorn gewässert wurde.
Der Keimling wird dann zur Sprosse. das heißt, er bildet einen Stängel und meist auch 2 Keimblättchen (die klassische Kresse ist dafür ein Beispiel (das braucht ungefähr 5-7 Tage). Streng genommen ist das auch schon Mikrogrün, aber es gibt durchaus Sorten, wo nach 7 – 12 Tagen die Pflanze geerntet wird, wenn sie noch mehr Blätter ausgebildet hat (Erbsengrün ist dafür ein Beispiel).
Wenn du dich noch nicht auskennst, solltest du nur Saatgut nehmen, das extra für die Sprossenzucht vorgesehen ist, denn nicht alles lässt sich in allen Stadien genießen und auch die Anleitungen unterscheiden sich. Also: lieber auf Nummer sicher gehen, denn so einfach es ist, kann man doch viel falsch machen. Dazu findest du am Ende des Beitrags noch Hinweise.

Keimlinge selber ziehen – so geht es
Um Pflänzchen im ersten Stadium, also als Keimling zu ernten, ist ein Sprossenglas mit einem Gitterdeckel hilfreich. Aber es geht auch mit einfachen Weckgläsern, die mit einem Baumwolltuch und Gummiband abgedeckt werden
Schritt 1:
Das Saatgut wird unter fließendem Wasser abgespült und in ein Glas mit Wasser gegeben.
Achtung, nicht zu viel einfüllen, die Samen quellen auf!
Schritt 2:
Je nach Saatgut lässt du die Samen nun 1 – 8 Stunden einweichen (auf den Saatgutpackungen steht die jeweilige Dauer). Danach wird das Wasser abgegossen und Samen, die oben schwimmen und sich nicht vergrößert haben, werden entfernt.
Schritt 3:
Beim Sprossenglas schraubst du einfach den Deckel mit dem Sieb auf, bei den Weckgläsern nimmst du saubere Stücke von einem durchlässigen Baumwollstoff und befestigst sie mit Kordel oder Gummiband als Abdeckung. Dann wird das Wasser abgegossen und die Gläser kommen umgedreht auf ein Tablett, so dass die restliche Flüssigkeit ablaufen kann.
Schritt 4:
Jeden Tag wird nun gespült, am besten einmal morgens und einmal abends. Da die größte Gefahr Schimmelbildung ist, solltest du darauf achten, dass auch auf dem Tablett kein Wasser stehen bleibt und es ebenfalls täglich abgespült wird. Auch die Stoffdeckel sollten pro Tag einmal mit kochendem Wasser gereinigt werden.
Das war es auch schon. Nach wenigen Tagen hast du knackige Keimlinge, die du sofort verwenden oder noch 2-3 Tage im Kühlschrank aufbewahren kannst.
Um Mikrogrün zu erhalten, sind diese Gläser natürlich nicht geeignet, denn im wilden Getümmel brechen die zarten Stängel sofort ab. Dafür gibt es wieder andere Gläser mit Siebeinsatz, auf denen das Saatgut ausgelegt wird. Die Wurzeln, die sich bilden, reichen dann ins Wasser und die Pflanzen können sich nach oben recken. Aber auch auf Erde oder feuchtem Küchenpapier wachsen Kressen & Co. hervorragend und können bei Bedarf geschnitten werden. Anders als bei den Keimlingen, wird hier das Korn und die Wurzel in der Regel nicht mit gegessen.

Darauf solltest du achten:
1. Sauberkeit ist das oberste Gebot. Spüle Gläser und Schalen immer sorgfältig aus, bevor du sie verwendest. Bei Pflanzen, die mit viel Wasser in Kontakt kommen, besteht immer die Gefahr, dass sich Schimmel bilden kann
2. Verwende für die Sprossenzucht vorgesehene Samen in Bio-Qualität, denn nicht alle Saaten sind zum Verzehr geeignet
3. Gib nicht zu viele Samen in ein Glas oder in die Anzuchtschale, damit sich die Pflänzchen frei entwickeln können und nicht zu dicht aufeinander liegen, denn auch dann kann es wieder schnell schimmeln
4. Entdeckst du Schimmel auf einzelnen Pflanzen, entsorge lieber alles und säe neu aus.
Allerdings bilden manche Sprossen an den Wurzeln weißen Flaum (z.B. Rettich und Radieschen), der für den Laien wie Schimmel aussieht. Wenn du dir nicht sicher bist, rieche an den Sprossen. Sie sollten frisch und würzig riechen, auf keinen Fall modrig
Bei uns findest du viele Bilder rund um Ideen in, mit und aus der Natur.
Schau gerne mal bei MAKING MOODS vorbei oder klicke hier, wenn du mehr Bilder zu diesem Thema suchst.
Keine Kommentare