In einem unserer ersten Blogbeiträge haben wir euch die ursprüngliche Bullet Journal Methode des Erfinders Ryder Carroll vorgestellt, um die eigentliche Theorie mit all ihren Ansätzen näher zu bringen. Doch Journaling ist nicht nur eine einzige Methode. Das Journal-Universum ist riesig und bietet für jeden Geschmack mögliche Optionen. Wenn du ein klares Ziel vor Augen hast und weißt, was du mit dem Journaling erreichen möchtest, wirst du durch ein wenig Experimentieren schnell die geeignete Form für dich herausfiltern.
Das Journaling ist nicht mit dem klassischen Tagebuchschreiben zu verwechseln, bei dem wir vor allem Erlebnisse schriftlich festhalten. Es geht vielmehr um deine inneren Empfindungen und welchen Effekt sie auf dich haben. Achtsamkeit und Selbsterkenntnis stehen bei vielen Methoden im Vordergrund, um deine persönliche Entwicklung anzukurbeln.
Lerne dich selbst besser kennen
Am besten du legst einfach los und machst dich frei von dem Druck etwas Bestimmtes erreichen zu müssen. Sehe es einfach als eine Chance, dich noch besser kennenzulernen. Das was du schreibst, wird nicht bewertet und ist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Es ist deine eigene persönliche Schatzkiste, bei dem es keine Kritiker gibt, außer dich selbst.
Schreibe beim Journaling immer per Hand
Egal für welche Methode(n) du dich später entscheiden wirst, schreibe immer per Hand. Tatsächlich hat dies einen wichtigen Effekt und wird nicht nur aus nostalgischen Gründen wegen des schönen Papiers und der Stifte ausgeführt. Wir verinnerlichen unsere Gedanken und Ideen viel intensiver. Dabei spielt auch unser Gehirn eine immense Rolle. Die linke analytische Gehirnhälfte ist unser aktiver, motorischer Part und während sie beschäftigt ist, hat die rechte Seite freie Bahn für den kreativen, intuitiven Prozess. Worte, Gedanken und Emotionen können so viel freier fließen.

Bist du bereit? Dann stelle ich dir heute die erste Journal Methode vor:
Journal-Methode: Morning Pages – freies Schreiben
Was sind Morning Pages?
Morning Pages, auf Deutsch auch als Morgenseiten oder das freie Schreiben bekannt, zählen zu den bekanntesten Journaling-Übungen. Du bist dein eigener Schriftsteller und kannst deinen Gedanken freien Lauf lassen. Die tägliche Schreibgewohnheit ist eine meditative Schreibform, bei der einfach frei drauf los geschrieben wird. Wer dabei jetzt in Panik gerät, es ist alles ganz harmlos, da du deine Gedanken nicht vorsortieren brauchst. Notiere, was dich gerade beschäftigt und dir intuitiv in den Sinn kommt. Es wirkt entlastend und kann dir zu einer Ordnung deiner Gedanken verhelfen.
Wie funktionieren Morning Pages ?
Als Faustregel wird ein Zeitfenster von 30 Minuten empfohlen und insgesamt drei Din-A4 Seiten zu beschreiben. Wichtig ist, dass direkt nach dem Aufstehen mit der Übung gestartet wird. Lege dir hierzu am besten Stift und Journal am Abend bereit.
Um dich nicht direkt zu überfordern, kannst du zum Start auch ein kürzeres Zeitfenster für deine Morning Pages wählen. Morgenseiten können nicht falsch oder richtig geschrieben werden. Alle Themen und Gedanken, die dich beschäftigen, können auf dem Papier festgehalten werden. Weder Schreibstil, Formulierungen, noch Rechtschreibung und Grammatik stehen hierbei im Fokus. Es geht einzig und allein um deine Gedanken. Wie bei allen Journal-Methoden ist die Regelmäßigkeit bedeutend, um die Morgenseiten in deinen Alltag zu integrieren und einen langfristigen Nutzen zu erzielen.
Was bewirkt die Methode?
Diese achtsame Methode ist ideal, um deine Kreativität freizusetzen. Du beschäftigst dich intensiv mit deiner inneren Welt. Das kann störende Gedanken und Ängste lösen, unnötiger Ballast wird über Board geworfen, so dass du einen besseren Zugang zu dir selbst findest. Emotionen werden wachgerüttelt und schenken dir neue Perspektiven. Nebenbei fördert das freie Schreiben auch deine Produktivität. Deine gewonnenen Erkenntnisse und das stetige Auseinandersetzen mit deinen Gedanken am frühen Morgen sind eine Grundvoraussetzung für Kreativität.
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