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Health / Natur

Das bittere Wunder – Löwenzahn

Wenn ab dem Frühling die jungen Rosetten mit den gezackten Blättern aus dem Boden sprießen, jubeln Wildkräuterliebhaber. Endlich ist der Löwenzahn (Taraxacum officinale) wieder da! Die wunderschöne Pflanze mit den gezackten Blättermandalas, gelben Blüten und faszinierenden Puste-Samenständen ist einfach so vielseitig und eine große Hilfe dabei, unseren Körper auf Trab zu bringen. Wenn wir uns antriebslos und frühlingsmüde fühlen, entschlackt sie unseren Körper und sorgt für neue Power.

Löwenzahn enthält viele Vitamine, Spurenelemente, Mineral- und Bitterstoffe, und zwar viel mehr als unsere Salatsorten aus dem Gemüsegarten. Wir haben uns an die viel milderen Blattsalate gewöhnt und können mit Bitterstoffen meist nicht mehr viel anfangen. Dabei sind sie es, die unserem Körper helfen, all die Gift- und Abfallstoffe, die sich im Winter angesammelt haben, loszuwerden. Leber und Galle bekommen einen regelrechten Frühjahrsputz.

Außer den Blättern, die am besten im Frühling gesammelt werden, können auch Wurzeln und Blüten des Löwenzahn in der Küche und Hausapotheke genutzt werden. Die Wurzel sollte am besten im Herbst oder zeitigen Frühjahr geerntet werden, denn dann sind in ihr die meisten Vitalstoffe enthalten. Sobald die Pflanze die oberirdischen Teile ausbildet, geht die Energie natürlich dort hinein. Die Blüten können bis tief in den Sommer hinein verwendet werden.
Ab Frühling ist es also Zeit für leckere Salate mit dem frischen Grün und veganem Honig aus den hübschen Puschelblüten. Für eine Frühjahrskur eignen sich leckere Tees oder eine Tinktur. So lässt sich garantiert auch der letzte Rest Frühjahrsmüdigkeit vertreiben.

Hier sind einige besonders schöne Rezepte:

Wildsalat aus Löwenzahnblättern mit herzhaften Scones und Kräutercreme

Löwenzahnsalat mit Scones und Kräutercreme

Rezept für 2 Personen:

Zutaten für die Scones:

  • 250 g Mehl (Dinkel- oder Weizenmehl)
  • 115 g kalte Pflanzenmargarine
  • ¼ TL Kräutersalz
  • 1 TL Weinstein-Backpulver
  • 1 Prise Zucker
  • 180 ml Pflanzenmilch (Hafer, Dinkel oder Soja)
  • Den Backofen auf 180 °C Ober- und Unterhitze vorheizen.
  • Mehl, Salz, Backpulver und Zucker in einer Schüssel vermengen und die kalte Margarine in Flöckchen zugeben
  • Mit den Fingern zerkrümeln bis ein grobkörniges Gemisch entsteht, es dürfen noch Stückchen der Margarine zu sehen sein
  • Pflanzenmilch mit einer Gabel in die Mischung rühren, so das sich ein glatter Teig bildet
  • Den Teig auf eine bemehlte Arbeitsplatte geben und auf ca. 2-3 cm Höhe zusammendrücken
  • Mit einen Förmchen oder Glas ( Ø ca. 6 cm) 6 Scones ausstechen, auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech setzen und mit etwas Pflanzenmilch bestreichen
  • Ca. 20 – 30 Minuten backen, bis sie schön goldbraun sind
    Am besten schmecken sie noch leicht warm

Für die Kräutercreme eine Handvoll frisch gesammelte Wildkräuter mit etwas Olivenöl im Mixer pürieren und dann mit 100 g Frischkäse (oder für Veganer mit Pflanzencreme) verrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Pro Person ca eine Handvoll junge Löwenzahnblätter waschen und trockenschleudern. Für Salate sollten möglichst die zarten Blättchen ausgewählt werden. (Um den bitteren Geschmack ein wenig abzumildern, werden sie für etwa eine Stunde in Wasser gelegt).
Für das Dressing: 2 EL Apfelessig, 1 Msp. Senf, 1 TL Honig (oder Zucker), eine Prise Salz und etwas gemahlenen Pfeffer verrühren. Dann 6 EL Rapsöl in dünnem Strahl unter ständigem Rühren zugießen, bis die Marinade glatt ist. Die Löwenzahnblätter darin schwenken, bis alle vollständig bedeckt sind und dann auf die Teller verteilen.


Tinktur aus Blüten und Wurzeln des Löwenzahn (Taraxacum officinale), Dandelion. Löwenzahn wirkt blutreinigend, blutbildend und harntreibend. Er stärkt die Verdauungsorgane und hilft bei Wechseljahrsbeschwerden. Die Wurzel kann im Frühling oder im frühen Herbst geerntet und getrocknet werden.

Löwenzahn-Tinktur zur Unterstützung von Leber und Galle

Mit den sonnig-gelben Blüten und Wurzeln kann eine Tinktur angesetzt werden.
Dazu eignen sich getrocknete Wurzelstücke oder die Wurzel kommt im zeitigen Frühjahr als erstes in die Tinktur, wenn dann die Blüten kommen, werden sie darüber geschichtet.
Das Glas wird mit hochprozentigem Alkohol aufgefüllt (ideal ist 70 %er Alkohol, aber auch mit Wodka oder Korn geht es), so dass die Pflanzenteile bedeckt sind.
Ist die Erntezeit für die Wurzel vorbei, kann auch eine Schicht kleingeschnittene Löwenzahnblätter dazugegeben werden. Alles schön fest andrücken, mit Alkohol aufgießen und etwa einen Monat ziehen lassen. Zwischendurch immer mal wieder schütteln. Dann wird die Tinktur abgeseiht und in dunkle Fläschchen gefüllt. Für eine reinigende Kur jeden Tag 3 x 20 Tropfen vor den Mahlzeiten nehmen.


Tee aus den getrockneten Blüten des Löwenzahn (Taraxacum officinale), Dandelion. Löwenzahn wirkt blutreinigend, blutbildend und harntreibend. Er stärkt die Verdauungsorgane und hilft bei Wechseljahrsbeschwerden.

Löwenzahnblüten-Tee

Löwenzahn wirkt reinigend, blutbildend und harntreibend ohne die Nieren zu strapazieren. Er stärkt die Verdauungsorgane und hilft auch bei Wechseljahrsbeschwerden. Auch Ablagerungen auf unseren Gelenken soll er sanft wegspülen. Für einen Tee können getrocknete Wurzeln, Blätter oder Blüten verwendet werden. Einfach 1 TL in ein Glas oder eine kleine Kanne geben. 10 Minuten ziehen lassen – und schon ist er fertig.
Unser Tipp: Die getrockneten Löwenzahnblüten eignen sich mit ihrer Form und Farbe auch gut für schöne Kräutermischungen.


Löwenzahnblüten trocknen

Für Kräutertees, etc. nur feste Blüten ernten, die eine leuchtende Farbe haben und nicht schon die äußeren Blätter hängen lassen. Vorzugsweise werden sie an einem trockenen Tag gepflückt, wenn sie sich geöffnet haben. Damit alle Insekten heraus krabbeln können, sollten sie eine Stunde auf einem Küchenhandtuch oder Brett im Garten ausgebreitet werden.
Auf einem Blech oder Tablett kann man sie mehrere Tage draußen in der Sonne oder im Schatten liegen lassen (nachts sollten sie wegen der Feuchtigkeit aber herein geholt werden). An einem sonnigen Ort trocknen sie zwar schneller, im Schatten aber schonender, so dass mehr Inhaltsstoffe erhalten bleiben.
Eine weitere Möglichkeit: bei 30 °C werden Löwenzahnblüten auf ein mit Backpapier ausgekleidetes Blech gelegt und ca. 6 Stunden bei leicht geöffneter Tür im Backofen getrocknet.


Wo wächst Löwenzahn?

Eigentlich überall. Er ist mit das häufigste Unkraut und wächst sogar in Gehsteigritzen in Großstädten. Idealerweise hat man ihn im eigenen Garten? Falls nicht, sollte man ein wenig abseits von stark frequentierten Wald- und Feldwegen nach ihm suchen.
Tipp: Für die Ernte empfiehlt sich ein Korb, in den ein feuchtes Küchentuch gelegt wird, mit dem die Pflanzenteile abgedeckt werden können. So bleiben sie länger frisch.

Einige Pflanzen sehen dem Löwenzahn sehr ähnlich. Dazu gehört der Huflattich (die Blätter sind in großen Mengen schwach giftig), das Ferkelkraut (essbar, aber halt anders) und der Wiesenbocksbart (auch problemlos) an. Sie sehen dem Löwenzahn mal in Blatt, mal in Blüte ziemlich ähnlich.
Hier die wichtigsten Merkmale, um Löwenzahn zu identifizieren:

  • die Blüten sehen aus wie prall mit gelben Einzelblättchen gefüllte Körbchen
  • die Blätter wachsen als Rosette und sind lang und gezahnt
  • die Blütenstängel sind hohl. Werden sie abgebrochen, läuft ein weißer Pflanzensaft aus

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Wir geben uns große Mühe, gut zu recherchieren und unsere Rezepte selber auszuprobieren. Bevor man selber Pflanzen sammelt, sollte man sich immer zu 100 % sicher sein, dass sie eindeutig bestimmt werden können und dass sie nicht unter Naturschutz stehen. Alle Hinweise zum Genuss von Wildpflanzen und zu ihrer Wirkung auf die Gesundheit haben rein informativen Charakter. Trotz sorgfältiger Prüfung besteht daher kein Anspruch auf Vollständigkeit, ebenso übernehmen wir keine Gewähr für die Richtigkeit und Aktualität der Angaben.

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